Hüftkopfnekrose nach Organtransplantation

Während der letzten Jahre hat sich die Immunsuppression nach einer Organtransplantation entscheidend verändert. Durch die Einführung neuer Präparate ist die Phase nach der Transplantation mit deutlich weniger Nebenwirkungen behaftet als früher. Damit hat auch das Bild der aseptischen Hüftkopfnekrose abgenommen. Hier handelt es sich um eine Erkrankung des Gelenkes, bei der Knochen und Knorpel des Gelenkes unzureichend durchblutet werden und damit langsam ihre Form verändern. Die Erkrankung ist nicht spezifisch für transplantierte Patienten, wird hier jedoch häufiger beobachtet und reicht bis zu 8 %. Diese Veränderung führt in aller Regel zu einer schmerzhaften Funktionseinschränkung und im fortgeschrittenen Fall zur Notwendigkeit einen Hüftgelenksersatz vorzunehmen.

Im Vordergrund der Behandlung steht die Anpassung der Immunsuppression, sofern dies möglich ist und die Operation, bei der eine Dekompression des Hüftkopfes durch eine Anbohrung vorgenommen wird. In fortgeschrittenen Fällen ist häufig jedoch nur der totalendoprothetische Ersatz des Hüftgelenkes möglich. In der Vergangenheit haben die Verfahren zur Dekompression jedoch nicht immer die in sie gesetzte Erwartung erfüllt. Es sind daher alternative Verfahren entwickelt worden.

Mit einem hochporösem Metallstift aus Tantalum scheint jetzt ein Implantat gefunden zu sein, das die Gefäßversorgung des Knochens entscheidend verbessert und damit den Fortschritt der Erkrankung aufhalten kann. Über einen ca. 4 cm langen Hautschnitt kann der Stift unter Röntgenkontrolle in den Hüftkopf eingebracht werden.

Die ersten Erfahrungen unserer Klinik sind vielversprechend und zeigen eine rasche Abnahme der Schmerzen bei guter Verträglichkeit; möglicherweise ist hiermit ein Verfahren gefunden worden, das den Patienten weitere Operationen und ein künstliches Gelenk ersparen kann.


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 Prof. Dr. med. C. Krettek / PD Dr. Torsten Gerich
Medizinische Hochschule Hannover
Unfallchirurgische Klinik
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
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Internet: www.mhh-unfallchirurgie.de