Neues aus Sachsen
Aktuelle Meldungen des Medienservice Sachsen
-
Spitzenköche zu Gast in Dresden: TU Dresden und SLUB Dresden nehmen neue herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf
Bei einer feierlichen Veranstaltung in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden erhielten die Spitzenköche Christian Bau***, Nils Henkel* (***/**), Jörg Müller (**/*), Andreas Rieger (*) und Erich Schwingshackl* (**) heute Auszeichnungen für je eines ihrer kulinarischen Werke, das damit zugleich in das Deutsche Archiv der Kulinarik aufgenommen wird. Von der geschmorten Aubergine bis zum Schweinsbraten: Sie alle setzen mit herausragenden Kreationen neue Maßstäbe in der Kochkunst und repräsentieren die heutige Kulinarik exemplarisch. Der renommierte Gastrosoph und Gourmetkritiker Jürgen Dollase hat umfassende Dokumentationen ihrer Gerichte erstellt und nun dem Deutschen Archiv der Kulinarik übergeben. Damit sind fünf hochklassige kulinarische Kreationen und zeittypische Gerichte dieser Köche so präzise dokumentiert, dass ihre Zubereitung und gustatorische Wahrnehmung auch von späteren Generationen nachvollziehbar rekonstruiert werden können. Im Jahr 2023 initiierten die Technische Universität Dresden (TUD) und die SLUB Dresden gemeinsam diese einzigartige Reihe von Geschmacksdokumentationen, in der nunmehr 15 Werke aus der Spitze der Kochkunst für die Zukunft bewahrt werden. Dazu Katrin Stump, Generaldirektorin der SLUB Dresden: »Für die deutschlandweit einmalige Sammlung des Deutschen Archivs der Kulinarik sind die Geschmacksdokumentationen eine große Bereicherung, bieten sie doch der Wissenschaft herausragende Quellen zur Erforschung der deutschen Kulinarik des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Wir freuen uns, fünf weitere Kreationen aus der Spitze der Kochkunst für kommende Generationen festhalten und in diesem Jahr mit Christian Bau, der ununterbrochen seit 20 Jahren mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wird, einen der bedeutendsten Köche unserer Zeit ehren zu können.« Prof.in Ursula Staudinger, Rektorin der TUD, sagt: »Mit der heutigen Aufnahme der fünf neuen Geschmacksdokumentationen von fünf Spitzenköchen in das Deutsche Archiv der Kulinarik setzen wir ein weiteres Zeichen für die Lebendigkeit, Vielfalt und Bedeutung der Kulinarik als Gegenstand von Forschung, Lehre und Gesellschaft. Das Geschmackserlebnis setzt sich zusammen aus physiologischen Vorgängen genauso wie den geschichtlich-kulturell und autobiographisch geprägten Interpretationen dieser Empfindungen. Davon zeugen auch die neu aufgenommenen Gerichte, die beispielhaft kulinarische Kreationen unserer Zeit dokumentieren. Es freut mich, dass wir heute gemeinsam mit den geehrten Spitzenköchen und unserem langjährigen Partner – dem renommierten Gastrosophen und Gastronomiekritiker Jürgen Dollase – weitere Kristallisationen der Kochkunst bewahren können. Dies bestätigt die Bedeutung des Deutschen Archivs der Kulinarik für Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen.« Die Dokumentationen enthalten detailliert beschriebene Step-by-step-Anleitungen zur Zubereitung und zum Anrichten der kulinarischen Kreationen, Degustationsnotizen, Vergleiche und Diskussionen von Beispielen aus nationalen und internationalen Kochbüchern sowie zusammenfassende Bewertungen und Einordnungen. Darüber hinaus hat Jürgen Dollase mit allen Köchen ausführliche Interviews geführt, die ebenfalls Bestandteil der Dokumentationen sind. Jürgen Dollase betont: »Die Geschmacksdokumentationen zeigen in diesem Jahr ein besonders breites Spektrum von kulinarischer Exzellenz zwischen Klassikern der deutschen Regionalküche, der klassisch-französischen Kochkunst und ganz unterschiedlichen modernen bis avantgardistischen Küchen auf allerhöchstem Niveau – vom kreativsten deutschen Gemüsekoch Nils Henkel über Jörg Müller, den legendären Meister klassischer Küche, und die wunderbar traditionell verwurzelten Geschmackskulturen eines Erich Schwingshackl bis zu Andreas Rieger, den radikalsten Neuerer, den wir je hatten, und zur Weltklasse-Individualität von Christian Bau, der sich einen faszinierenden eigenen Kosmos geschaffen hat.« Zur feierlichen Aufnahme ihrer Kreationen in das Deutsche Archiv der Kulinarik erhielten die Köche neben Urkunden eigens gestaltete Gefäßstatuetten der Berliner Designerin Stefanie Hering. »Als ich das Projekt Geschmacksdokumentationen des Deutschen Archivs der Kulinarik kennenlernte, war ich sofort begeistert«, sagt Stefanie Hering. »Die hohe Kunst des Kochens ist eng mit meiner Arbeit verbunden, die für die Werke der Spitzenköche die gebührende Bühne schafft. Es war mir daher eine große Ehre und Freude, in Würdigung der ausgewählten Gerichte und ihrer Schöpfer eine Serie von Porzellan-Unikaten zu schaffen, die als Statuetten dauerhaft an diese Auszeichnung erinnern.« Anlässlich der Übergabe bereiten Christian Bau***, Nils Henkel* (***/**), Jörg Müller (**/*), Andreas Rieger (*) und Erich Schwingshackl* (**) ihre kulinarischen Kreationen am 24. November 2025 für ein Diner mit geladenen Gästen im Dresdner Restaurant Bülow Palais zu. Hintergrundinformationen Zu Jürgen Dollase Jürgen Dollase gilt als einer der wichtigsten Restaurantkritiker Deutschlands und veröffentlicht seit 1999 kulinarische Texte und Gastronomiekritiken. 1948 in Oberhausen geboren, studierte er zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf und in Köln Kunst, Musik und Philosophie. Von 1971 bis 1983 war er Kopf und Keyboarder der Artrock-Band Wallenstein. Im Alter von 35 Jahren kam er durch seine Frau zum feineren Essen und Kochen, das er in den folgenden Jahren zunehmend intensiv erforschte. Seine Texte in der FAZ (seit 1999), im Feinschmecker, in der Kunstzeitung, in Port Culinaire, auf seinem Blog »Eat-Drink-Think« sowie seine Aufsätze und Bücher – allen voran die »Geschmacksschule« – sind inzwischen Standardwerke der Gastronomiekritik, der Theorie und Praxis des Kochens und Essens. Die Spitzenköche und ihr kulinarisches Werk Christian Bau*** | Victor’s Fine Dining by Christian Bau Seit 2005 trägt das »Victor’s Fine Dining by Christian Bau« ununterbrochen drei Michelin-Sterne und gehört damit zu den am höchsten bewerteten Restaurants Deutschlands. Sein Weg führte Christian Bau vom perfekten Vertreter einer klassisch-fundierten Küche zur Realisierung eines durch und durch individuellen, dabei aber handwerklich immer überragenden, von der japanischen Küche inspirierten Koch-Stils, der ihn zu einem der kreativsten und einflussreichsten Köche auf nationaler und internationaler Ebene machte. Ausgezeichnet für: Japanisches Meer (Europäisch-Japanische Küche) Nils Henkel* (***/**) | Das Bootshaus | Papa Rhein Nils Henkel ist seit 2020 Küchenchef im Restaurant »Bootshaus« im Hotel »Papa Rhein« in Bingen. Sein kulinarisches Werk zeigt exemplarisch die enorme Qualität, die die Gemüseküche in seinen Händen erreicht hat. Mit größter handwerklicher Präzision und geschmacklichen Vorstellungen, die er in vielen Jahren in der Spitzengastronomie entwickelt hat, schafft Henkel immer wieder neuartige Geschmacksbilder, die mit ihrer optischen wie aromatischen Anmutung gleichzeitig fachlich neue Maßstäbe setzen wie ein weitgespanntes Publikum erreichen. Ausgezeichnet für: Geschmorte Aubergine – Tandoori-Bouillon, Miso, Meerrettich, Erbsen (Gemüseküche) Jörg Müller (**/*) | Restaurant Jörg Müller Seit 1988 ist Jörg Müller Küchenchef und Patron im »Restaurant Jörg Müller« in Westerland/Sylt. Sein kulinarisches Werk zeigt exemplarisch den handwerklichen und geschmacklichen Glanz von Gerichten auf der Grundlage der klassisch-französischen Küche. Wie kaum ein anderer Koch seiner Generation hat sich Jörg Müller aufgrund seiner persönlichen und professionellen Sozialisation und seiner überaus präzisen und ausgewogenen geschmacklichen Dispositionen entwickelt und schafft Maßstäbe setzende Interpretationen von großen Werken der klassischen Kochkunst. 2014 gab Müller bekannt, dass er künftig auf Auszeichnungen verzichten und sein Restaurant ohne Sterne weiterführen werde. Ausgezeichnet für: Wachtelcrépinette auf Périgord-Trüffel-Risotto (Klassisch-Exquisite Küche) Andreas Rieger (*) | ehemals Einsunternull, aktuell Michelberger Hotel Andreas Rieger, ehemaliger Chefkoch im Restaurant »Einsunternull« in Berlin, ist aktuell Research & Development Chef und Co-Geschäftsleiter im »Michelberger Hotel« in Berlin. Sein kulinarisches Werk zeigt exemplarisch die Arbeitsweise eines der kreativsten Köche Deutschlands zu einer Zeit, in der speziell in Berlin die Kochkunst einen deutlich regionaleren, individuelleren und avantgardistischeren Weg eingeschlagen hat. Andreas Riegers Arbeit profitiert ebenso von fundierter Kenntnis einer großen Zahl neuer Kochtechniken wie einer neuen Geschmacksästhetik, die er ausgesprochen differenziert und reflektiert entwickelt hat und die der Kochkunst wesentliche neue Aspekte hinzugefügt hat. Ausgezeichnet für: Wacholder, Heide, Buchweizen (Regional-Individuell-Avantgardistische Küche) Erich Schwingshackl* (**) | Schwingshackl Esskultur und Schwingshackl Heimatküche Erich Schwingshackl ist Küchenchef in »Schwingshackl Esskultur« und »Schwingshackl Heimatküche« in Bernried. Sein kulinarisches Werk zeigt ein Geschmacksbild, das die Möglichkeiten dieses traditionellen Gerichtes handwerklich und geschmacklich so überzeugend und exemplarisch demonstriert, wie es heute kaum mehr zu bekommen ist. Mit seiner ebenso gut wie sensorisch differenziert schmeckenden Fassung gelingt Erich Schwingshackl eine Art Emanzipation des Schweinsbratens und seiner kulinarischen Perspektiven, die darauf verweist, dass das Potential unserer Regionalküche/unserer Traditionsgerichte auch für feinste Perspektiven selbstverständlich groß genug ist. Ausgezeichnet für: Zweierlei Schweinsbraten vom Nacken und der Schulter mit geröstetem Serviettenknödel, Bayerischem Kraut und Natursaft (Traditionelle Küche) Zum Deutschen Archiv der Kulinarik Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden und die Technische Universität Dresden (TUD) haben am 10. Oktober 2022 das Deutsche Archiv der Kulinarik an der SLUB Dresden gegründet. Die umfangreiche Kulinarik-Sammlung mit Handschriften, Büchern und Zeitschriften sowie Menükarten, Gebrauchsgrafik, Fotografien und audiovisuellen Medien gehört deutschlandweit zu den bedeutendsten ihrer Art. Zu den Highlights zählen Sammlungen von Ernst Birsner, Walter Putz, Wolfram Siebeck und Eckart Witzigmann. Die Kulinarik-Sammlung bildet die Grundlage für die inter- und transdisziplinäre Forschung in den Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften rund um die Themen Kochkunst, Tafelkultur und Ernährungskunde und deren Wirken in Kultur und Gesellschaft über die Zeiten, wie sie bereits erfolgreich an der TUD etabliert ist. SLUB und TUD beleben mit Veranstaltungen, Ausstellungen, partizipativen Formaten und Publikationen den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs rund um die Themen Ernährung und Kulinarik und etablieren so das Deutsche Archiv der Kulinarik als zentralen Akteur für Forschung, Lehre und Wissenstransfer in die Gesellschaft. -
Sächsischer Waldpreis 2025 vergeben
Mit dem »Preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2025« (Sächsischer Waldpreis) hat Sachsens Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch am Montag (24.11.) engagierte Waldbesitzer ausgezeichnet, die ihren Wald vorbildlich im Sinne der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bewirtschaften. Die mit jeweils 3.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an die Familie Meinhold, Heinz und Matthias Schramm sowie an Leo von Sahr. »Die Preisträger zeigen mit ihrem Engagement, das weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht, wie verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung gelingen kann – zum Wohl von Natur und Gesellschaft. Damit leisten sie einen vorbildlichen Beitrag zum Erhalt der sächsischen Wälder. Der Einsatz dieser privaten Waldbesitzer für eine nachhaltige Waldwirtschaft ist beispielhaft und verdient höchste Anerkennung«, betonte Staatsminister von Breitenbuch bei der feierlichen Übergabe in Pillnitz. Der Sächsische Waldpreis wird seit 2009 alle zwei Jahre verliehen. Über die Vergabe befindet eine Jury, der in diesem Jahr Vertreterinnen und Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, des Sächsischen Waldbesitzerverbandes, der Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen, des Sächsischen Landkreistags, des Staatsbetriebs Sachsenforst sowie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft angehörten. -
Eröffnung des Weihnachtsbasars der sächsischen Justizvollzugsanstalten
Nach sechsjähriger Pause präsentieren die Arbeitsbetriebe der sächsischen Justizvollzugsanstalten auf einem Weihnachtsbasar wieder Produkte, die durch die Gefangenen hergestellt werden. Neben verschiedenen Weihnachtsartikeln werden Näh- und Stickarbeiten, Backwaren und Wursterzeugnisse zum Kauf angeboten. Der Weihnachtsbasar im Staatsministerium der Justiz wird durch Justizministerin Prof. Constanze Geiert eröffnet. Neben dem Erwerb der angebotenen Produkte können sich die Besucherinnen und Besucher auch über die Arbeit der Gefangenen im sächsischen Justizvollzug informieren. * Termin: 27. November 2025, 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr * Ort: Sächsisches Staatsministerium der Justiz, Hospitalstraße 7, 01097, Dresden Medienvertreter sind zum Termin herzlich eingeladen. Ein weiterer Weihnachtsbasar findet am 4. Dezember 2025, 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr im Justizzentrum Dresden, Lothringer Straße 1, 01069 Dresden statt. Im sächsischen Justizvollzug befinden sich von den gegenwärtig 2.965 Gefangenen 1.608 in Beschäftigung. Dies entspricht einer Beschäftigungsquote von 54 %. Die Gefangenen der neun sächsischen Justizvollzugsanstalten und der Jugendstrafvollzugsanstalt fertigen u. a. in der Bäckerei, Polsterei, Wäscherei, Schlosserei, Drechselei, Druckerei, Holzbetrieb, Tischlerei, Näherei, Kfz-Werkstatt und dem Garten- und Landschaftsbau Produkte bzw. erbringen Dienstleistungen. Nähere Informationen zu den im sächsischen Justizvollzug hergestellten Produkten finden Sie unter: https://www.gitterladen.de/ . -
Bundesforschungszentrum (BFZ) kommt – Bautzen wird Vereinssitz und zentraler Forschungsstandort in Sachsen
Die Bundesregierung und die Länder Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg haben grundlegend Klarheit bezüglich der Struktur und der Standorte des Bundesforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen (BFZ) geschaffen. Heute (24. November 2025) wurde in Berlin ein entsprechendes Eckpunktepapier unterzeichnet. Staatsministerin Regina Kraushaar, die die Vereinbarung für den Freistaat Sachsen in Vertretung des Ministerpräsidenten unterschrieben hat, erklärt dazu: »Wir sind nach einem langen und intensiven Diskussionsprozess zu einem guten Ergebnis gekommen. Es erfüllt mich mit Stolz, dass die im Freistaat Sachsen entwickelte Idee eines Forschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen nun umgesetzt und der Bausektor in diesem wichtigen Bereich künftig in besonderem Maße unterstützt wird. Es war das erklärte gemeinsame Ziel des Bundes und der Länder: Der Bausektor braucht hier starke Impulse, die das BFZ nun geben wird. Und ich bin ausdrücklich dankbar, dass die Exzellenz der Technischen Universität Dresden und die von Professor Manfred Curbach eingebrachte Expertise dieses Ergebnis überhaupt erst möglich gemacht haben. Nicht zuletzt bin ich dem Landrat des Landkreises Bautzen dankbar für das große Engagement und die Unterstützung auf diesem Weg.« Nach Abstimmungen zwischen dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und den Ländern Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg wurde die Verankerung des BFZ in der Lausitz bestätigt. Es wurde vereinbart, dass der vereinsrechtliche Sitz des künftigen BFZ Bautzen sein wird. Weiterhin soll in Bautzen eine Geschäftsstelle des BFZ errichtet werden, die administrative Aufgaben übernimmt, um die Arbeit des Vereins zu unterstützen. Dazu zählen nach derzeitigem Stand unter anderem die Unterstützung der Aufsichtsgremien, des wissenschaftlichen Beirats und Kuratoriums, die Koordination von Forschungsaktivitäten sowie die Öffentlichkeitsarbeit und die Steigerung der Sichtbarkeit des BFZ. Strukturwandel durch flankierende Maßnahmen gesichert Sachsen beabsichtigt, in Bautzen eine das BFZ unterstützende Forschungsinfrastruktur zu errichten. Hierfür sollen Mittel des Investitionsgesetzes Kohleregionen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro bereitgestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Einrichtung eines Startup-Inkubators in Bautzen geplant. Ziel dieser Vorhaben ist es, neue Wertschöpfungsketten aufzubauen, die sich auf neu entwickelte Technologien stützen und damit Ausbildungs- sowie Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden. Dazu Staatsministerin Kraushaar: »Wir flankieren das Vorhaben weiterhin mit entsprechend starken Investitionen. Wir werden mit dem BFZ dafür sorgen, dass wir in Bautzen nicht nur Innovation und Nachhaltigkeit im Bauen voranbringen, sondern dass wir damit selbstverständlich auch dem Strukturwandel in der Lausitz und dem bereits eingeschlagenen Weg der Forschung in der Lausitz weiteren Schwung geben. Denn auch das Zentrum für Bauen und Wohnen in Hoyerswerda, das Construction Future LAB in Görlitz, das Center for Green Circular Economy im Industriepark Schwarze Pumpe (CircEcon) und die Carbon LabFactory Sachsen in Boxberg/O.L. sind wichtige Bausteine dafür, dass die Lausitz in der Bauforschung ganz vorne mitspielt.« Udo Witschas, Landrat des Landkreises Bautzen, ergänzt: »Bauforschung von nationalem bis internationalem Rang in Bautzen – diesem Traum sind wir heute ein ganz großes Stück näher! Als Zweitplatzierter im Wettbewerb um ein Großforschungszentrum im Lausitzer Revier war das Projekt für viele schon abgeschrieben. Wir haben das Gegenteil bewiesen – das ist keine Selbstverständlichkeit! Ich bin stolz auf das, was wir nun gemeinsam mit vielen Beteiligten in vielen Verhandlungen und auch mit Kompromissen erreichen konnten. Gleichzeitig bin ich voller Hoffnung auf das, was wir mit der TU Dresden nun als Aufgaben- und Arbeitsplan für den Oberlausitz-Campus erarbeiten werden. Zunächst gilt es, die Gründung des BFZ schnellstmöglich im Jahr 2026 zu vollziehen.« Hintergrund Das BFZ wird die Transformationsprozesse im Gebäudesektor mit seinen Forschungen voranbringen und maßgeblich zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 beitragen. Anknüpfend an die Vorgaben des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags verfolgt das Konzept ein bundesweites Forschungsnetzwerk mit dezentralen Forschungsschwerpunkten. Damit können gezielt bestehende wissenschaftliche Einrichtungen und Strukturen in den beteiligten Gründungsländern (Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg) aufgebaut werden. Die Standorte des BFZ in den Bundesländern koordinieren die vorhandenen Forschungseinrichtungen der jeweiligen Länder, wie beispielsweise die Technische Universität Dresden. Sachsen ist eines der drei Gründungsländer des dezentral ausgerichteten BFZ und bindet seine wissenschaftliche Exzellenz im Baubereich ein, so die Technische Universität Dresden (TUD), insbesondere mit dem Exzellenzcluster CARE (Climate-Neutral and Resource-Efficient Construction) und dem Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES). -
Vollsperrung der B 6 in Machern – Kontrollen zeigen zahlreiche Missachtungen
Verantwortlich: Sandra Freitag Im Zuge der Baumaßnahmen zur Fahrbahnerneuerung auf der Bundesstraße 6 in Machern haben Polizei und Straßenverkehrsbehörde umfangreiche Maßnahmen zur Verkehrslenkung eingeleitet – Kontrollen zeigen jedoch zahlreiche Verstöße gegen die Sperr- und Verbotsregelungen. Im Zuge der Arbeiten musste eine Vollsperrung der Bundesstraße 6 eingerichtet werden. Die Sperrung beginnt an der Einmündung Gartenallee (Höhe Aral-Tankstelle). Der Individualverkehr wird bereits ab der Staatsstraße 43 (Abzweig Gerichshain) umgeleitet. Eine zweifach mit Blinklicht ausgestattete Plantafel weist dort deutlich auf die Sperrung hin. Um den Anwohnerinnen und Anwohnern gerecht zu werden und den Fußverkehr zu schützen, wurde in der Gartenallee und im Tauchaer Weg – einer verkehrsberuhigten 30er-Zone ohne Gehweg – das Durchfahrtsverbot (VZ 260) mit Zusatzzeichen »Bewohner frei« aus Richtung Bundesstraße 6 und Püchauer Straße angeordnet. Trotz der Beschilderung wurde bereits ab dem ersten Tag festgestellt, dass viele Fahrzeuge einschließlich des Schwerverkehrs den Tauchaer Weg unzulässig befahren. Auch aus Richtung Norden (Püchauer Straße) wurden vermehrt Sattelzüge festgestellt. Die Straßenverkehrsbehörde hat daher den Verkehrszeichenplan angepasst: Das Einfahren von der Bundesstraße 107 in den Püchauer Weg ist für LKW jetzt untersagt. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Bahnbrücke in der Bahnhofstraße. Aufgrund eines technischen Brückengutachtens wurde die Traglast auf 7,5 Tonnen begrenzt. Das Befahren der Brücke ist seitdem für Kraftwagen und mehrspurige Fahrzeuge (VZ 251 + Zusatzzeichen 7,5 t) aus beiden Richtungen untersagt. Zusätzlich wurde die Fahrbahn verengt, um die Brücke für LKW unattraktiv zu machen. Dennoch wird das Verbot regelmäßig missachtet. Neben täglichen Streifenkontrollen fanden am vergangenen Freitag gezielte Verkehrskontrollen in der Ortslage Machern statt. Dabei wurden bereits am Vormittag innerhalb von zwei Stunden von Kräften des Polizeireviers Grimma und der Inspektion Zentrale Dienste über 60 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Bei Kontrollen am Nachmittag stellten Kräfte der Verkehrspolizei ebenfalls innerhalb kurzer Zeit knapp 40 weitere Verstöße fest. Die Kontrollen stießen dabei auf eine sehr positive Resonanz der Anwohnerinnen und Anwohner. Die hohe Zahl an Verstößen innerhalb weniger Stunden zeigt eine deutliche Missachtung der Beschilderung. Die Polizei wird die Kontrollen fortsetzen – sowohl im Rahmen der Streifentätigkeit als auch bei Schwerpunktkontrollen.