Dank dem Organspender

Veranstaltung des DD e.V. anläßlich des Tages der Organspende im Berliner Reichstag

Gern folgte ich - seit 5 1/2 Jahren nach 20jähriger Dialysezeit erfolgreich transplantiert - der Einladung unseres Bundesverbandes zu dieser Veranstaltung.
Ein besonderer Ort für eine besondere und auch besonders gelungene Veranstaltung.

Ein würdiger Rahmen für das Anliegen:
Dank an Menschen, die Angehörige zur postmortalen Spende von Organen freigegeben hatten und Dank an Lebendspender, dem besonderen Fall einer Organspende.

Im Vorfeld schien mir gerade das ein gewagtes Vorhaben zu sein - eine Gratwanderung in verschiedener Hinsicht. Natürlicherweise sehr emotionsbeladen. Ob ich dem gewachsen war, wußte ich natürlich nicht so genau und stand auf einem ganz anderen Blatt.
Doch es gelang! Dank der völlig unpathetischen Worte von Herrn Gilmer und Frau Prof. Böhmer, unserer Schirmherrin. Ein schlichtes, doch eindrückliches "Danke" eine stilvolle Urkunde und ein warmer , herzlicher Händedruck. Mehr bedurfte es nicht, um unser Anliegen auf das Nachdrücklichste kenntlich zu machen. Weniger ist manchmal mehr!
Und doch standen mir Tränen in den Augen, als die Mutter eines Spenders an das Mikrofon trat.
Sinngemäß sagte sie uns: Ich weiß nicht, ob es den Empfängern der Nieren meines Sohnes gut geht. Ich wünsche es von ganzem Herzen.
So hat doch diese Entscheidung einen Sinn gehabt. Ich bekam meine Gefühle erst wieder in den Griff, als ich an der Stelle beschloß, mit genau dieser Frau zu sprechen. Ihr wollte ich sagen, was mich in den Jahren seit meiner Transplantation besonders bewegt: "Ich weiß zwar nicht, wessen Niere ich geschenkt bekommen habe. Doch nehmen Sie meinen Dank stellvertretend als den eines glücklichen Menschen, der dieses Geschenk zu schätzen weiß. Und als den Dank eines Menschen, der mit dem Wissen um die eigene Verantwortung darum lebt."
Auch heute noch ist es ein gutes Gefühl, dies an dieser Stelle gesagt zu haben.
Mein Danke dem Vorstand des Bundesverbandes für diese Gelegenheit - Danke für die Idee zu dieser Veranstaltung.

Annegret Bresch