Verleihung der Annen-Medaille an Annegret Bresch, Vorsitzende des Dialyseverbandes Sachsen e.V.

annenmedailleSachsens Sozialministerin Helma Orosz zeichnete am Freitag, dem 3.11.2006, in der Landeshauptstadt Dresden verdiente Bürgerinnen und Bürger mit der Annen-Medaille des Freistaates Sachsen aus. „Damit möchten wir das besondere ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger öffentlich würdigen“, sagte die Ministerin bei der feierlichen Verleihung im Ständehaus. Auch Annegret Bresch, die Vorsitzende des Dialyseverbandes Sachsen e.V., war unter den Ausgezeichneten. In ihrer Ansprache dankte Helma Orosz den so Gewürdigten dafür, dass sie durch ihr Wirken Beispiel gebend für ein soziales Sachsen eintreten: „Die Gesellschaft“, so sagte sie, „ist auf Menschen wie Sie angewiesen, die im Ehrenamt dafür sorgen, dass ein Leben in Würde verläuft, und dass der Wunsch nach Zuwendung und Liebe auch für diejenigen in Erfüllung geht, die von Not, Krankheit oder anderen Schicksalsschlägen getroffen sind. Sie bringen Freude in den häufig trüben Alltag, Sie sorgen für einen kraftspendenden Austausch von Sorgen und Problemen, Sie geben den Menschen ein Stück Selbstbestimmung zurück und das alles mit einem immensen zeitlichen und auch finanziellen Engagement“. Die Annen-Medaille wurde im Jahre 1995 von der Sächsischen Staatsregierung zum Andenken an die wohltätige Kurfürstin „Anna von Sachsen“ (1532–1585) gestiftet und 2006 zum zwölften Mal verliehen. Alljährlich können bis zu zwanzig Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Freistaat Sachsen diese Auszeichnung erhalten. Die Annen-Medaille ist aus Meißner Porzellan gefertigt und trägt auf der Vorderseite die Worte „HELFEN, PFLEGEN, FÖRDERN“; auf der Rückseite sind die Worte „Miteinander leben, füreinander da sein“ eingeprägt. „Es ist in unserer Zeit gut und nötig, wenn in der Öffentlichkeit auf diese Zukunft weisenden Werte hingewiesen wird“, so die Ministerin. Diese Werte seien für den Erhalt einer solidarischen Gesellschaft unverzichtbar. Rechtsansprüche allein reichten nicht aus. „Wir erleben zusehends mehr, wie staatliche oder gesellschaftliche Anwartschaften ins Wanken geraten“, fuhr Orosz fort. Umso mehr sei man als Nächster, als Nachbar, als Betroffener aufeinander angewiesen und füreinander verantwortlich.


Laudatio von Sachsens Sozialmenisterin Hela Orosz für Annegret Bresch

uebergabe annenmedailleSehr geehrte Frau Bresch, bereits seit 15 Jahren – seit der Gründung – sind Sie die Vorsitzende des Dialyseverbandes Sachsen in Leipzig. Eigene gesundheitliche Probleme, die Erfahrung von 20 Jahren Dialyse am eigenen Leib und anschließender Transplantation, hielten Sie nicht davon ab, sich in großartiger Weise ehrenamtlich zu betätigen. Neben der vielfältigen organisatorischen Arbeit für den Verband – dieser wuchs auf bis zu 500 Mitglieder an – ist Ihnen das Wohlergehen der Mitglieder und des Verbandes, sein Wachsen und damit verbunden auch die Öffentlichkeitsarbeit, eine Herzensangelegenheit. Sie geben Hilfe beim Aufbau von Selbsthilfegruppen, führen Telefonberatungen und viele persönliche Gespräche zu jeder Zeit auch außerhalb der üblichen Beratungszeiten durch, werben Spenden ein und halten Vorträge und Seminare. Seit Jahren pflegen Sie vielfältige Kontakte zu Ärzten, Krankenkassen, anderen Helfern und Freunden des Verbandes, auch zu Sponsoren und potentiellen Spendern. Dadurch und natürlich auch durch Aneignung von viel Wissen über Nierenerkrankungen und ihre Folgen schafften Sie sich eine hohe Fachkompetenz an. Sehr großen Wert legen Sie, liebe Frau Bresch, auf die Weitergabe von Informationen und Erfahrungen zum Leben mit der Krankheit. Besonders vor jungen Menschen in Gymnasien, Berufsschulen, vor Ärzten, Studenten und auf Messen halten Sie Vorträge zu Belangen der Nierenerkrankungen, der Dialyse, zu Fragen der Organspende und Transplantationen aus Sicht des Patienten. Oft sind Sie mitfühlend bereit, hinterbliebene Angehörige in ihrer Trauer zu begleiten und ihnen hilfreich und tröstend zur Seite zu stehen. Wie oft Sie persönliche und familiäre Belange hintenansetzen, um Gespräche zu führen und hilfesuchenden Mitmenschen beizustehen, ist nicht zu zählen. Für all Ihre Arbeit, Ihren ständigen Einsatz für andere Menschen, Ihr geduldiges Zuhören und Ihr fleißiges Zupacken danke ich Ihnen ganz herzlich und möchte Ihnen nun Ihre Medaille überreichen.